Wie dir eine Anti-Aggressions-Therapie helfen kann

Aggressionen gehören zum Menschsein. Sie grundsätzlich als schlecht zu betrachten wäre der falsche Weg. Wenn intensive Erregungszustände jedoch mit Gewaltausbrüchen einhergehen, empfiehlt sich eine Anti-Aggressions-Therapie.

Von einer Aggressionsstörung ist immer dann die Rede, wenn ein Mensch seine Wut nicht mehr in den Griff bekommt, und der Abbau von Aggressionen mit einem unbeherrschten Verhalten erfolgt.

Eine Anti-Aggressions-Therapie ist nicht das Gleiche wie ein Anti-Aggressionstraining

Während beim Anti-Aggressivitäts-Training vordergründig neue Verhaltensmuster eingeübt werden, befasst sich die Anti-Aggressions-Therapie auch mit den Ursachen der aggressiven Gesinnung. Meist existiert nicht nur ein einzelner Antrieb. Vielfach liegt ein Mix aus mehreren Beweggründen vor, die das Leben stark beeinflussen.

Nachfolgend ein Auszug der möglichen Auslöser für Aggressionsstörungen:

  • Erbliche Faktoren tragen unter Umständen zu einem erhöhten Aggressionspotenzial bei.
  • Manche Menschen kommen mit einem ausgeprägten Aggressionstrieb zur Welt.
  • Die im Elternhaus erlernte aggressive Lebensweise wird wie eine Familientradition aufrechterhalten.
  • Selbst angeeignet setzt voraus, dass aggressives Verhalten in der Vergangenheit Erfolg hatte.
  • Frustration löst bei einer Reihe von Menschen Aggressionen aus. Bleibt die Erfüllung von Wünschen und Erwartungen aus, dient die Aggression als Ventil zum Abreagieren.
  • Gab es als Kind viel Tadel und wenig Lob, ist ein späteres Trotzverhalten möglich.
  • Wird Aggression sehr lange Zeit unterdrückt, kommt es mitunter irgendwann zu heftigen Ausbrüchen.

Wann sind Aggressionen zweckdienlich?

Zum Spektrum der menschlichen Gefühle zählen nicht nur Freude, Liebe, Überraschung, Angst und Trauer, sondern auch Wut, Zorn und Aggression.

Der lateinische Begriff „aggredi“ wird in der Regel mit „angreifen“ übersetzt, was an Konflikte, Kriegsgefechte, Terror oder Cyberattacken denken lässt. Ursprünglich handelte es sich bei Aggression um einen automatisch einsetzenden, biologischen Mechanismus. In einer Gefahrensituation wehren die angeborenen Aggressionsinstinkte körperliche Verletzungen ab.

Reaktionen die beschützen, sind als „vorteilhafte Aggressionen“ einzustufen. Aus dem Lateinischen übertragen, kann „aggredi“ auch „in Angriff nehmen“ bedeuten. Wird aus einem Impuls heraus ein längst fälliges Projekt „in Angriff genommen“, handelt es sich sogar um eine überaus positive Angelegenheit.

Mit Hilfe der Anti-Aggressions-Therapie Alternativen zur Problemlösung finden

Aggressionen setzen Energien frei.

Sobald der Adrenalinspiegel in die Höhe schnellt, befindet sich ein Mensch in einem extrem wachen Bewusstseinszustand. Eine solche Situation lässt sich im günstigsten Fall konstruktiv verwerten. Aggressionen sind aber meist mit destruktiven Verhaltensweisen gekoppelt. Die zerstörerischen Ambitionen sind entweder auf andere Personen oder gegen sich selbst gerichtet.

Menschen Leid zufügen dient in erster Linie der inneren Befriedigung. Es kann sich aber auch um reine Stimulation, Kontrolle über andere, materiellen Gewinn oder um Anerkennung handeln. Die Mittel, die eingesetzt werden, schaden meist mehr als sie nützen.

Wer erkannt hat, dass die Gewaltspirale im Laufe der Zeit ins soziale Abseits führt, findet bei einer Anti-Aggressions-Therapie Unterstützung. Oftmals sind es die Angehörigen, die auf die Inanspruchnahme einer fachkundigen Hilfe drängen. Letztendlich muss der Betroffene selbst davon überzeugt sein, dass es so wie bisher nicht weitergehen kann. Ohne diese Voraussetzung verfehlt die Anti-Aggressionstherapie mit großer Wahrscheinlichkeit ihr Ziel.

Aggressionsbewältigung setzt sich aus Analyse und der Suche nach neuen Verfahren zum Aggressionsabbau zusammen. Welche Aktivitäten eignen sich, damit sich der innere Druck verringert? Die Antwort zu dieser Frage nimmt bei der Therapie eine zentrale Rolle ein. Außerdem werden Techniken erarbeitet, die einer besseren Problemlösung dienen.